Einen Businessplan erstellen, der überzeugt

Moritz Buhl

Businessplan erstellen: Blaupause für dein Startup

Du willst ein Unternehmen gründen, dafür musst Du einen Businessplan erstellen?

Geldgeber interessiert an deinem Gründungsprojekt das Geschäftskonzept und seine Erfolgsaussichten.

Banken und Investoren wollen die Geschäftsidee schnell verstehen. Sie wollen sehen, dass du das nötige Know how besitzt und dein Projekt genau geplant hast. Du musst zeigen, dass Du die Stärken und Schwächen deiner Gründung kennst.

Vor allem musst Du den möglichen Unternehmenserfolg mit Zahlen nachweisen. Aus diesen Gründen musst du einen Businessplan vorlegen.

Einen Businessplan erstellen gehört zum Gründen dazu

Kapitalgeber oder Geschäftspartner wollen nachvollziehen, dass du deine potenziellen Kunden identifiziert hast. Und dass dir bewusst ist, wo Chancen und Risiken liegen.

Zusätzlich zur Analyse der Positionierung und der Marktsituation legen sie Wert auf genau ausgearbeitete Zahlen. Dafür ist der Finanzplan da.

Außerdem erwarten sie ausgefeilte Prognosen, etwa zur Marktentwicklung.

Ganz wichtig sind detaillierte Beschreibungen des Produkts oder Angebots. Zentral ist auch die Analyse von Markt und Wettbewerb.

All das soll ein Businessplan leisten. Seine einzelnen Kapitel erfüllen diese verschiedenen Aufgaben.

Businesspläne sind eine Fleißaufgabe. Aber zu viel Fleiß kann schaden.

Das Erstellen des Businessplans macht Arbeit. Schon deshalb ist diese Aufgabe nicht unbedingt beliebt. Selbst wenn dies ein hervorragender Weg ist, um deine eigene Gründungsidee wirklich exakt auszuarbeiten.

Trotzdem: Erfahrungsgemäß ist der häufigste Fehler nicht zu wenig an Details in wichtigen Punkten. Im Gegenteil.

Viele Businesspläne sind zu detailversessen. Oder sie geben Allgemeinheiten zu viel Raum. Darüber geht eine wichtige Funktion verloren. Der Geschäftsplan muss Deinen Plan klar und überzeugend darstellen.

Denn nur so kann er dein Gründungskonzept erfolgreich verkaufen.

Das kann er nicht, wenn er zur Dissertation wird. Die entscheidenden Leser deines Businessplans teilen nicht deine Leidenschaft für dein Gründungsprojekt. Sie wollen in der Regel Geld verdienen, indem sie deine Unternehmensgründung finanzieren.

Du musst ihnen nichts über die Branchenentwicklung oder Geschäftskonzepte vermitteln. Das wissen sie in der Regel schon. Du musst dich und dein Business präsentieren. Mit überzeugenden Argumenten.

Was soll dein Businessplan erreichen?

  • Er soll deine Geschäftsidee vermitteln – das Besondere an deinem Gründungskonzept. Und er muss den Weg zu seiner Umsetzung skizzieren.
  • Der Geschäftsplan muss belegen, dass du deine Hausaufgaben gemacht hast. Du kennst den Markt, die Kunden, die Konkurrenz und die Trends genau. Der Businessplan muss die Zielgruppen klar umreißen
  • Wer deinen Businessplan gelesen hat, muss wissen, wo die Stärken und Schwächen, die Chancen und Risiken liegen.
  • Außerdem musst du anhand konkreter und plausibler Zahlen zeigen, wie viel Aufwand und welche Mittel du benötigst. Wie du deine Gründung konkret finanzierst. Und vor allem, dass das Geschäftskonzept sich rechnet. Der Businessplan soll zeigen, dass Gewinne zu erwarten sind.

Gliederung eines Businessplans

Eine mögliche Gliederung für deinen Businessplan sieht so aus:

  • Executive Summary
  • persönliches Profil
  • Geschäftsidee, Strategie, geplante Entwicklung
  • Marktsituation und Wettbewerbsanalyse (Konkurrenz, Standort, Kundenzielgruppe)
  • Marketingplan (mit Marketingmaßnahmen, Preisplanung, Vertriebsplanung)
  • Unternehmensprofil (Rechtsform, Mitarbeiter, Gliederung und Organisation)
  • SWOT-Analyse
  • Finanzplan – das Zahlenwerk

Executive Summary

Als Einführung in deinen Businessplan schreibst du ein Executive Summary, das dein Gründungsprojekt auf den Punkt bringt. Es ist gewissermaßen das Abstract zu deinem Businessplan.

Banker, Investoren und andere wichtige Menschen haben wenig Zeit. Sie werden zunächst einmal nur das Executive Summary lesen. Das ist deine Chance.

Wenn du das Bild eines attraktiven und überzeugenden Geschäftsvorhabens zeichnest, ist der erste Schritt erfolgreich. Dann bekommt dein Businessplan insgesamt die Aufmerksamkeit, die er verdient. Es wäre ärgerlich, wenn Du einen Businessplan erstellt hast, den dann keiner liest.

Businessplan erstellen – Gründungsidee, Strategie, Ziele

Natürlich kannst Du Geldgeber wie Banken nur mit solide geplanten Zahlen überzeugen. Aber das allein wird nicht reichen. Der Geschäftsplan muss deinem Gründungsvorhaben eine klare, nachvollziehbare Kontur geben.

Er muss verdeutlichen, was das Besondere an dem Geschäftsprojekt ist. Mach klar, welche Ziele du konkret verfolgst. Und wie du sie umsetzen willst.

Dabei geht es nicht um wolkige Verlautbarungen. Der Leser oder die Leserin soll spüren, dass hier ein vernünftiger, stimmiger Ablaufplan entwickelt wurde.

Die Umsetzbarkeit ist ganz zentral. Im Idealfall kommt dazu eine besondere und innovative Idee. Dann liegst du mit deinem Businessplan schon mal weit vorn.

Businessplan erstellen: Rechtsform und Steuern

Die Wahl der Rechtsform und die Klärung steuerlicher Fragen erfordert Sachkenntnis. Deshalb solltest Du zum Beispiel einen Steuerberater fragen. Schließlich muss dein Businessplan auch die Steuerlast plausibel abbilden.

Die Wahl der Rechtsform wirkt sich auf die Entwicklungsmöglichkeiten und die Stabilität des Unternehmens aus. Begründe Sie. Damit dein Geschäftsplan auch in diesem Punkt überzeugt.

Den Finanzplan erstellen: Das Zahlenwerk im Businessplan

Zum Finanzplan des Businessplans gehören eigentlich viele Pläne. Dazu gehört eine Umsatzplanung, ein Liquiditätsplan, ein Rentabilitätsplan, ein Kapitalbedarfsplan und den Finanzierungsplan.

Für mögliche Geschäftspartner, Kredit- und Kapitalgeber ist der Finanzplan besonders wichtig. In diesem Teil berechnest du die fixen und die variablen Kosten und den Umsatz. Vor allem muss der Finanzplan die Entwicklung des Geschäftsergebnisses abbilden, Gewinn und Verlust.

Selbstverständlich müssen die Zahlen nicht nur aufgehen. Sie müssen auch plausibel sein. Eine überoptimistische Umsatzprognose, die nicht zur Branche oder zu deinem Standort passt, wirkt auf Geldgeber wie ein Alarmsignal.

Der Finanzplan

Es geht also um viele Zahlen. In einem Businessplan für die Bank oder für Geldgeber erfüllen sie die entscheidende Funktion.

Ein typischer Finanzplan umfasst:

  • Kapitalbedarfsplanung: was brauchst du an finanziellen Mitteln?
  • Finanzierungsplan: woher kommt das Kapital? Welches Eigenkapital kannst Du aufbringen? Wieviel Fremdkapital ist eingeplant?
  • Ein Liquiditätsplan ist ebenfalls wichtig. Viele Gründung scheitern am mangelhaften Cash Flow oder fehlenden Reserven.
    Welche Einnahmen werden wann realisiert? Welche Ausgaben fallen wann an? Wie steht es um die Rückzahlung von Krediten und die Zinsen?
    Bleiben unterm Strich durchgehend genug kurzfristig verfügbare, liquiden Mittel? Können alle notwendigen Ausgaben gedeckt werden? Bleibt dennoch Kapital für das Wachstum?
  • Rentabilitätsplanung: Eine Ertragsplanung mit Umsatz- und Gewinnplanung ist ganz zentral. Schließlich ist das der eigentliche Zweck des Unternehmens.

Vergiss deinen privaten Bedarf nicht

Ein klassischer Anfängerfehler ist es, den privaten Bedarf in der Finanzplanung viel zu niedrig anzusetzen. Banken und Investoren werden schnell misstrauisch, wenn für dich selbst während der Gründungsphase nicht genug zum Leben übrigbleibt.

Markt, Geschäftsidee, Zielgruppe, Positionierung

  • Was verkaufst du genau?
  • Wem verkaufst du es?
  • Was ist das Besondere an deinem Angebot?
  • Wie erreichst du deine Zielgruppe?
  • Warum kauft die Zielgruppe bei dir?
  • Was unterscheidet dein Angebot von anderen Angeboten?

Diese Fragen müssen durch deinen Businessplan Antworten bekommen.

Schreib etwas zu dir selbst

Mach in deinem Businessplan klar, wer du bist und was du kannst. Das tust du, damit die Interessenten wissen, wer hinter dem Geschäftsprojekt steht. Um Vertrauen in deinen Gründungserfolg zu wecken, musst du selbst vertrauenswürdig sein.

Dafür ist keine langatmige Darstellung entscheidend. Wichtig ist ein Profil mit Wiedererkennungswert. Nenne deshalb deine Qualifikationen. Und sag, warum die Gründungsidee dir wichtig ist.

Wenn ihr ein Team von Gründern seid, müssen natürlich alle Personen vorkommen.

SWOT-Analyse

Ein wichtiges, zusammenfassendes Element ist die SWOT-Analyse. Der Begriff stammt von den englischen Wörtern „strengths“, „weaknesses“, „opportunities“ und „threats“.

Diese Analyse listet Stärken, Schwächen, Chancen und Bedrohungen systematisch auf. Damit du zeigen kannst, dass du mögliche Probleme und Einwände nicht ignorierst. Und dass du weißt, wo die Chancen liegen.

Du kennst deine strategische Position. Deshalb haben deine Lösungen und Entwicklungspläne eine solide Grundlage.

Eine gute SWOT-Analyse nimmt mögliche Kritik am Businesskonzept vorweg. Und sie beantwortet die Gegenargumente.

In der Regel bildet die SWOT-Analyse den Abschluss des Businessplans vor dem Zahlenteil. Sie dient quasi als Fazit und Bewertung des Gründungskonzepts.

 

Businessplan erstellen - Anleitung SWOT-Analyse

Businessplan erstellen – SWOT-Analyse. Grafik: Wolberg77, SWOT-Analyse erstellen, CC BY-SA 4.0

Du schreibst den Businessplan auch für dich selbst

Du kannst eine Businessplan-Vorlage benutzen. Allerdings taugt nicht jedes Businessplan-Muster wirklich für die Praxis. Deshalb solltest du genau hinschauen.

Du kannst den Businessplan erstellen lassen. Aber es ist sinnvoller, wenn du ihn selbst ausarbeitest. Schritt für Schritt.

Lass dir dabei helfen. Schließlich bieten viele Gründerinitiativen Beratung beim Schreiben von Businessplänen an.

Dazu gehören regionale Gründungsbüros und Einrichtungen für Existenzgründer an Hochschulen. Auch die IHK oder Handwerkskammer vor Ort kann dir beim Businessplan erstellen helfen.

Businessplan Tools können nützlich sein

Es gibt viele Businessplan Tools. Sie können dich beim Erstellen unterstützen.

Eine Plattform mit einem Tool zum Businessplan Schreiben ist die Gruenderplattform.de. Sie wird vom Bundeswirtschaftsministerium und der KfW betrieben. Das Ministerium bietet auch das Programm „BMWi-Businessplan“ an.

Aus Amerika kommt dafür das Konzept der Business Model Canvas, das mit Bausteinen und visualisierten Charts arbeitet.

Businessplan erstellen: Auch die äußere Form muss stimmen

Gönne deinem Geschäftsplan auch in dieser Hinsicht Aufmerksamkeit. Auch Äußerlichkeiten zählen.

Ein schlampiges Deckblatt, Rechtschreibfehler und eine schlechte Formatierung können dich Sympathien kosten. Schließlich wirkt so etwas unprofessionell. 

Einen solchen Eindruck willst du auf keinen Fall hinterlassen. Zeige auch dabei, wie ernst du deine selbstgesteckte Herausforderung nimmst.

Ganz entscheidend: Kritisches Feedback

Bankmitarbeiter, Investoren, mögliche Kooperations- oder Geschäftspartner: sie alle werden deinen Businessplan mit kritischen Augen lesen.

Deshalb ist es gut, wenn du so viel wie möglich an Kritik und Einwänden vorwegnehmen kannst. Suche dir Berater und Partner, die dir ehrliches und kompetentes Feedback geben.

Jede Schwachstelle, die sie dir am Businessplan nennen, ist ein Vorteil. Denn damit kannst du sie ausmerzen, bevor sie eine nachteilige Wirkung entfaltet. Dein Ziel lautet schließlich: einen Businessplan erstellen, der überzeugt.

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